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Zuiko Objektive

Der Name Zuiko hat zweierlei Ursprung. Zum einen ist es die Abkürzung der chinesischen Bezeichnung für die Olympus Werke "Mizuho Kogaku-kenkyujo". Zuiko soll aber auch im altchinesischen "Licht zeigt ein Zeichen für vielversprechende Ereignisse" bedeuten, was frei übersetzt auch als "goldenes Licht" gedeutet werden könnte. Neben modernen Zuiko Digital Objektiven nutze ich auch alte Objektive des OM Systems digital und analog.




Zuiko OM Objektive


Von einem Bekannten wurde ich darauf aufmerksam gemacht, daß mit entsprechenden Adaptern auch alte Objektive mit Festbrennweite verwendbar seien. Ein Vorteil der alten Festbrennweiten sei die teilweise beachtliche Qualität zu einem inzwischen sehr günstigen Preis, die bei modernen Objektiven nur sehr teuer zu bekommen ist. Ebenso erhält man günstig weite Öffnungsverhältnisse, wie z.B. f 1.4, die bei den Zuiko Digital nicht unter 500 Euro erhältlich sind. Dies ist besonders für Freunde eines schönen Bokeh's und knapper Tiefenschärfe interessant.
Dafür muss man auf den Autofokus verzichten und die Belichtung manuell vornehmen oder bei der Zeitautomatik je nach Blende eine Belichtungskorrektur einstellen. Für ambitionierte Hobbyfotografen muss dies aber kein Nachteil sein.

Nach Recherche in diversen Foren war klar, die Objektive des Olympus OM-Systems sollen auch gut mit Olympus DSLR's harmonieren. Also machte ich mich auf die Suche und erwarb bei Internetauktionen günstig ein OM Zuiko Auto-S 50/1.8 und einen passenden Adapter.

Das Fotografieren machte damit sehr viel Spass. Bei meiner Olympus E-330 ist mit Live-View-B das manuelle Fokussieren zudem unglaublich exakt möglich. Es folgten noch weitere Objektive.
Ein bischen Sammelleidenschaft ist bei mir dabei auch erwacht. Das Design der alten Zuiko-OM Objektive finde ich einfach schön. Die Objektive sind solide verarbeitet, angenehm schwer, und bieten eine wunderbare Haptik.

Diese Zuiko OM Objektive habe ich nach und nach erworben:
Zuiko OM Auto-W 28/2.8 Zuiko OM Auto-S 50/1.8 Zuiko OM Auto-S 50/1.4
Zuiko OM Auto-T 135/2.8 Zuiko OM Auto-T 200/4.0


Das Fotografieren ist für mich mit diesen Objektiven durch die manuelle Einstellung einfach sehr interessant und anders. Da ich dabei auch mal etwas vor und zurückgehen muss, um den Bildausschnitt zu wählen oder den Fokuspunkt selber einstellen muss gehe ich viel bewusster mit dem Motiv um. Manchmal gehe ich nur mit meinen Festbrennweiten auf "Fotosafari" und habe Spass am manuellen Einstellen und der Haptik.

Die E-330 mit FT-OM Adapter und einem Zuiko OM 28/2.8 mit original Gegenlichtblende



Meine Zuiko-Digital ersetzen die OM-Objektive aber nicht! Die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten der beiden Objektivtypen fordern öfter die Zuiko Digital.
Als sinnvolle und günstige Erweiterung der Zuiko Digital erachte ich in jedem Fall ein Zuiko OM 50mm/1.8 oder 50mm/1.4. Die anderen OM-Objektive sind m.E. eher für Liebhaber und Fotografiebegeisterte interessant.

Bei allen OM Zuikos kann man an der Kamera auch die Zeitautomatik "A" bei fest eingestellter Blende nutzen. Man muss aber für eine richtige Belichtung eine Belichtungskorrektur einstellen. Etwa folgende Korrektur stelle ich an meiner E-330 bei entspechenden Blendenwerten ein:

f 1.4 1.8/2.0 2.8 4.0 5.6 8.0 11 16
EV -1.3/-1.7 -1.0 -0.7 -0.3 0.0 +0.3 +0.7 +1.0

f = Öffnungsverhältnis, Blende
EV = Exposure Value, Belichtungswert oder auch Blendenstufe


Über die Objektivbeschriftung beim OM-System

Auto steht für Offenblendenmessung mit Springblenden-Automatik...
W = Weitwinkel, S = Standard, T = Tele
Die frühesten Objektive der OM-Serie hatten an der Linsenfassung einen glänzenden Rand und haben daher den Beinamen "Silbernase". Alle älteren Zuikos tragen einen Buchstaben vorm Markennamen, der je nach Stellung im Alphabet die Anzahl Linsen angibt, z.B. F.Zuiko = 6 Linsen, G.Zuiko = 7 Linsen. Diese Objektive waren meist einfach vergütet (Single Coated). Ab 1979 wurden die Objektive zunehmend mehrfach vergütet und bekamen im Namen Zuiko auf der vorderen Linsenfassung den Zusatz MC für "Multi Coated", also mehrfach vergütet. Als mehrfach vergütete Linsen im Lauf der achtziger Jahre zum Standard wurden, und das Multi Coating somit keinen besonderen Produktvorteil mehr darstellte, verschwand der Zusatz MC wieder und die Objektive hießen einfach nur noch Zuiko. Bei späteren Objektiven wurde auf der Linsenfassung auch der Zusatz "japan" oder "made in Japan" eingefügt.

Nähere Infos zu allen OM-Objektiven finden sie unter anderem bei folgenden Quellen:



Zuiko OM Auto-W 28/2.8


Ältere Produktion der MC Serie, Seriennummer 131570 an der vorderen Linsenfassung, dort kein Hinweis auf Herkunftsland. Auf Metallrand des Bajonetts steht nur Japan. Etwa 5mm lange Feilenabriebspur am Blendeneinstellungsring, sonst sehr guter Zustand. Naheinstellgrenze 0,3m.


Das OM Zuiko 28/2.8 ist eine schöne kleine "immerdrauf-Linse", wenn es mal etwas kompakter sein soll. Mit nur 3,5-4 cm Höhe hebt es sich nicht zu stark vom Body ab und die Kamera passt auch quer in eine einfache Toplader-Fototasche. Das Objektiv bietet am Fourthirds System einen Bildausschnitt, der knapp dem menschlichen Blickwinkel entspricht. Angenehme Farben und eine schöne Schärfe sorgen bei diesem Objektiv für gern gewählten Einsatz neben dem Zuiko Digital 14-45. An der E-330 vermeine ich aber mit dem OM Zuiko 28/2.8 etwas weniger Dynamik und Kontrast wahrzunehmen.



Zuiko OM Auto-S 50/1.8


Aus der letzten Serie, der Eintrag "made in Japan" und das fehlende "MC" an der vorderen Linsenfassung, sowie die hohe Seriennummer sind ein Anzeichen dafür. Diese sollen die besten sein. Seriennummer 5176705 am Metallrand des Bajonetts, dort steht auch Japan. 1A Zustand, 1-2 Staubkörner im Objektiv ohne Beeinträchtigung für die Abbildung. 6 Blendenlamellen, Naheinstellgrenze 0,45m.


Das OM Zuiko 50/1.8 war bei den analogen OM Kameras eines der Standard Objektive. Durch die hohen Produktionszahlen war es bei überdurchschnittlicher Qualität sehr günstig. Die Bildqualität überrascht an der DSLR und die Farben wirken extrem natürlich. Von der Schärfe und dem Kontrast dieses Objektivs bin ich auch völlig begeistert.



Das Objektiv ist natürlich technisch bedingt sehr kompakt und handlich im Vergleich zu den Zuiko-Digital. Es passt mal eben in die Jackentasche. Ich fotografiere damit sehr gerne und habe es immer dabei. Mit Blende 1.8 oder 2.8 ist es ein fantastisches Porträtobjektiv, mit dem wunderbar freigestellt werden kann. Der Spassfaktor ist hoch. In Verbindung mit Zwischenringen sind erstaunliche Makro-Aufnahmen möglich.

Recht handlich ist das OM Zuiko 50/1.8 gegenüber dem Zuiko Digital 14-45



Zuiko OM Auto-S 50/1.4


Zuiko MC mit Seriennummer 1019270 am Frontlinsenring. Auf dem Metallrand des Bajonetts steht "Lens made in Japan".

1B Zustand, einige Staubkörner im Objektiv und 3 kleine winzige mit blossem Auge nicht sichtbare Kratzer auf der Frontlinse, was soweit ich es beurteilen kann ohne Beeinträchtigung für die Abbildung ist. 8 Blendenlamellen, Naheinstellgrenze 0,45m.



Bei den OM Zuiko 50/1.4 Objektiven gibt es unterschiedliche Versionen. Laut Erfahrung von Kennern des OM-Systems sollen Objektive mit einer Seriennummer <1.000.000 nicht so gut sein. Die mit Seriennummer zwischen 1.000.000 und 1.100.000 sollen eine gute Abbildungsleistung haben, aber in der Mitte nicht ganz so scharf abbilden. Die mit einer Seriennummer >1.100.000 sollen am besten sein.

Bei einer Internetauktion hatte ich ein Mindestgebot abgegeben, für das ich glaubte ein 50/1.4 mit einer Seriennummer >1.000.000 nie bekommen zu können. Ich bekam es dann doch überraschend unter dem Mindestgebot.
Bei Offenblende zeichnet das 50/1.4 deutlich weicher als das 50/1.8, für meinen Geschmack schon etwas zu weich. Bokeh und Schärfentiefe machen an diesem Objektiv dabei aber den eigentlichen Reiz aus. Doch schon auf Blende 2 abgeblendet ändert sich das 50/1.4 sichtbar und wirkt klarer als das 50/1.8 bei Offenblende. Ab Blende 2.8 sind die Unterschiede kaum noch wahrnehmbar. Das 50/1.4 wirkt aber insgesamt nach meiner Wahrnehmumng einen Tick kontrastärmer. Das 1.4er ist nur etwas größer und schwerer als das 1.8er.

Mir war es möglich ein neueres Zuiko 50/1.4 mit einer Seriennummer 1143900 mit meinem zu vergleichen. Tatsächlich ist es bei Blende f/1.4 in der Mitte sichtbar kontrastreicher bzw. schärfer als das mit niedrigerer Seriennummer. Aber schon bei Blende f/2 relativieren sich die Unterschiede. Wer Wert auf Available Light und künstlerische Aufnahmen bei Offenblende Wert legt, sollte eines mit einer Seriennummer >1.100.000 suchen.



Zuiko OM Auto-T 135/2.8


MC Serie, Seriennummer 167401 an der vorderen Linsenfassung dort steht auch Japan. Auf Metallrand des Bajonetts steht "Lens made in Japan". Integrierte ausziehbare Gegenlichtblende. Naheinstellgrenze 1,5m.

Dieses Objektiv wurde zwar mit Hinweis auf einen Fleck in der Vergütung der hinteren Linse angeboten, dafür war es aber auch sehr günstig. Ich konnte erfreulicherweise trotz des Flecks auch nach ausgiebiegen Tests keine Beeinträchtigungen in der Abbildung feststellen. Sonst fast 1A Zustand.


Das OM Zuiko 135/2.8 ist ein schönes handliches Tele. Es ist nur etwas mehr als doppelt so groß wie das OM Zuiko 50/1.8. Mit f2.8 ist es angenehm lichtstark. Durch diese beiden Faktoren und den verhältnismäßig günstigen Preis ist es auch am FT-System recht interessant. Es zeigt die brilliante Schärfe der anderen Zuiko OM. Auch mit Zwischenringen kann man es noch anwenden. Es hat mit meinen 3 Ringen in insgesamt 65mm Länge einen schon recht interessanten Nahbereich bei jedoch angenehmen Abstand.



Zuiko OM Auto-T 200/4.0


MC Serie, Seriennummer 207629 an der vorderen Linsenfassung dort steht auch Japan. Auf Metallrand des Bajonetts steht "Lens made in Japan". Integrierte ausziehbare Gegenlichtblende. Fast 1A Zustand, 1-2 Staubkörner im Objektiv ohne Beeinträchtigung für die Abbildung. Naheinstellgrenze 2,5m.

Größenvergleich: OM Zuiko 200/4.0 und OM Zuiko 50/1.8



Allzu oft braucht man diese Brennweite nicht, aber als ich dieses Objektiv zu einem super Preis sah, musste ich einfach zuschlagen. So ist das OM Zuiko 200/4.0 für mich eine günstige Erweiterung des ZD 40-150. Die 200mm Brennweite (bei Olympus FourThirds effektiv 400mm) lassen sich bei gutem Licht gerade noch so ohne Stativ bewältigen. Als f4 Objektiv ist es bei der Brennweite noch einigermaßen transportabel. Auch hier überrascht die Bildqualität, die auch mit f4 einen Tick mehr Schärfe und Kontrast zu zeigen scheint, als das ZD bei 150mm mit f4.5.






Zuiko Kollektion
200/4.0, 135/2.8, 50/1.8, 50/1.4
dahinter Zwischenringe





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